Wochenrückblick 19.Mai 2023

– Akzeptanz: Ich habe gerade wieder eine wunderbare Folge von dem wunderbaren Podcast „warum so still?“ gehört, in dem es um Introvertiertheit geht, von Introvertierten.
In der 4. Folge wird die Sängerin von „Wir sind Helden“ interviewt, von der man ja nicht glauben könnte, dass soziale Interaktionen ihr Energie abzapfen und wie leicht ihr der Lockdown fiel 😉
Jedenfalls nannte sie einen tollen Tip: Wenn dich eine Anfrage erreicht, ob du in 3 Monaten xy machen willst, frage dich selbst ob du es machen würdest, wenn es morgen stattfindet! Weil meist trauen wir unserem zukünftigen Ich viel mehr zu oder meinen, dass wir dann jemand anderes wären, dem ein Liveinterview im TV oder ein Abendessen nach einem anstrengenden Konzert (in ihrem Falle) überhaupt nichts ausmacht.
Auf mich übertragen heißt das: Den einen Job endlich abzusagen. Er hat mich letztes Jahr schon extrem gestresst und wird es heuer auch wieder tun. Auch wenn ich ihn echt gerne machen würde, aber die Umstände sind so stressig für mich, dass es sich einfach nicht lohnt. Ich werde jemand anderen deswegen entäuschen und auf eine gewisse Art leider auch mich selbst, aber ich mag mir angewöhnen, realistischer zu sehen und danach zu entscheiden, weil es mir viel Kraft spart, die ich dann für wichtigere, schönere Dinge zur Verfügung habe, die mir Kraft geben!
Energiemanagement..so wichtig, nicht nur in Zeiten von Wärmepumpe, Gasmangel und gestiegene Strompreise.
Noch zweit Dinge die ich langsam mal von meiner Liste streichen könnte, weil leider auch völlig utopisch: Nochmal auf eine Technoparty zu gehen (nur noch in der Phantasie möglch) oder wenn ich nochmal eine Tierbetreuung übernehme, dann auf keinen Fall eine über Nacht oder gar mehrere Nächte. Die wenige Male wo ich das gemacht habe, war ich völlig geschlaucht, weil ich Angst hatte irgendeinen Notfall nicht mitzubekommen. Auch bei meinem Neffen damals war das der Fall, so dass ich meine Schwester anrufen musste, damit sie ihn eher abholt. Männer gehen auch nicht, aus anderen Gründen. Selbst in getrennten Zimmern geht es nicht, wie ich vor einigen Jahren mal feststellen durfte.
Es als gegeben hinnehmen, akzeptieren, fertig.Es gibt doch wirklich genug anderes zu tun auf dieser Welt, als ständig auf die Dinge zu starren, die nicht gehen, oder die man halt nicht schafft.

– schon lang nicht mehr so sehr aufgeregt über diese schwachsinnigen ungebetenen Ratschläge von diesen zwei Typen. Das ließ mich fast nicht mehr los, klar man könnte sich fragen warum mich das so getroffen hat, is da vielleicht was dran blablupp.
Ich habe beschlossen das nicht zu ernst zu nehmen und den Spieß umzudrehen. Mir da verschiedene Möglichkeiten auszudenken macht Spaß und bringt mehr Leichtigkeit.
Wenn der Hausmeister (und das is einer wie aus dem Lehrbuch: korrekt, pedantisch, meist schlecht gelaunt) wieder über irgendjemand mosert, der den Müll nicht richtig getrennt hat oder so, frag ich gut gelaunt: „naaa heut wieder den Moralapostel gefrühstückt?“ und warte nicht die Antwort ab, sondern geh beschwingt weiter. Oder wenn er von seiner schwierigen Beziehung anfängt, rate ich ihm, er solle sich mal ne gescheite Frau im Internet suchen (das meinte er zu mir, dass ich doch mein Singleleben aufgeben solle, aber bitte nicht im Internet suchen, das is nur Schmarrn!).
Und wenn der dicke C. mir wieder damit kommt, ich solle doch mal mit aufm Flohmarkt, weil das so toll da is und die Leute super und dann komm ich mal raus und dann würds mir besser gehn und blaplupp (als ob ich keinen Flohmarkt kenne!)frage ich ihn (starkes Übergewicht, starker Raucher, Alkoholiker): Na gehste nun jeden Montag mit mir zum schwimmen und erledigst ab sofort alles innerhalb des Dorfes mit dem Radl, hörst das rauchen und saufen auf (als ob er nicht wüßte das er gesünder leben müsste)? Dann gehts dir nämlich bestimmt viel besser!Arschloch!

– auch genervt: von einem bestimmten Kontakt. Irgendwie kam ich nicht so recht dahinter warum. Triggert mich was? Nach etwas Abstand fiel es mir auf: es geht seit Ewigkeiten nur ums Geplänkel, witzige Bilder schicken, oberflächliches blabla. Is mal ganz nett, keine Frage, braucht auch jeder mal, aber auf Dauer: NEIN. Ich brauch auch mal Nähe und Tiefgang und wirkliches miteinander reden. Vor allem als introvertierte geht mir bei Smalltalk ganz ganz schnell die Batterie leer.

– Geburtstag: 43 Jahre alt wurde ich. Fühlt sich seltsam an. Vor allem weil das Alter überhaupt nicht zu meinem emotionalem Gefühl passt. Das ist irgendwo zwischen 16 und 22, aber höchstens 30.
Der Tag war wirklich schön, obwohl ich überhaupt nichts besonderes gemacht habe. Einfach weil ich es nicht wollte. Ich wollte nur zuhause bleiben, Geschenke auspacken und leckere Sachen essen und trinken. Und genau das hab ich gemacht. Ohne Druck irgendwie anders sein zu müssen oder was anderes machen zu müssen oder bestimmte Gefühle haben zu müssen. Mein Tag – meine Regeln 😉
Aber klar kam ich auch ein wenig ins nachdenken. Seit 43 Jahren arbeitet der Körper ununterbrochen! Das Herz schlägt immer, die Lunge, Niere, Darm, Nerven alles arbeitet immer. Tag und Nacht. Jahr für Jahr. Nie eine Pause. Vielleicht arbeitet alles mal weniger oder langsamer, aber dann gehts weiter. Mein Körper produziert selbstständig, das sich meine Haut erneuert, Nägel und Haare wachsen, dass das Essen in seine Einzelteile zerlegt wird, dass der Blutzucker verwendet wird, Vitamine und Nährstoffe an die richtigen Stellen transportiert werden….das ist schon sehr erstaunlich und Grund genug den Körper besser zu behandeln. Weniger Zucker, weniger durcheinander essen, vielleicht auch mal eine Tag lang nichts, weniger Reizüberflutung, öfters an die frische Luft, gut kauen, sanfte Bewegungen, lachen und dem unnötigen Streß den Mittelfinger zeigen!

– auch wie Geburt: fühlt es sich manchmal an, wenn ich nach so quälenden Depressionsphasen wieder ins Licht komme und mir denke: Eigentlich leb ich im Paradies, was streß ich mich so irgendwie funktionieren zu müssen, arbeiten zu gehn, was tolles darstellen zu müssen, wegfahren zu müssen usw.? Ich bekomme genug Geld um Wohnung, Essen, Versicherung, Internet, Telefon zu bezahlen und manchmal reicht es noch für mehr. Ich habe eine tolle Wohnung, in einem der reichsten Länder weltweit und im schönsten Bundesland Deutschlands ^^, ich kann mich selbstständig um alles kümmern, mein Körper ist einigermaßen gesund, ich kann ein wenig Sport machen, habe immer Strom und warmes Wasser, genug Klamotten, ein Fahrrad, ein paar nette Leute um mich, ein gutes Gesundheitssystem (also einigermaßen, hier vor Ort gibts noch fast alles an Ärzte ect.). Keiner stresst mich, ich habe so gut wie keine Verpflichtungen, ich kann mir meine Zeit frei einteilen…genieß es doch! Mach was du willst, lies wieder mehr, vor allem die Bücher die du schon ewig lesen wolltest, fahr weg wenn dir danach ist und nicht weil du meinst das Monatsticket nutzen zu müssen, schlaf aus, es läuft dir schon nichts weg…
Und ich lasse mich selig seufzend auf die Coch fallen, bin glücklich mit meinem Leben und beiße herzhaft in ein Bounty.
Wer Stimmungesschwankungen hat, braucht echt kein Hobby mehr….

– gelesen: Die Letzte macht das Licht aus. Ein ganz ganz GANZ wunderbares Buch, das ich geschenkt bekam und innerhalb eines Tages ausgelesen hatte (über 400 Seiten).
Eine Frau überlebt als einzige einen schlimmen Virus, der die ganze Menschheit ausrottet. Und sie macht sich auf den Weg, sie fährt durch die Gegend, übernachtet in schicken Hotels, wird tablettenabhängig, freundet sich mit einem Hund an, verhungert fast und lässt den Leser an ihren früheren Leben teilhaben. So duster das jetzt klingt, ist es gar nicht, im Gegenteil, es war für mich teils sehr erheiternd und auch spannend.
Sie hätte jederzeit eine Tablette nehmen können (die bei Pandemiebeginn verteilt wurden) die den sicheren Tod brachte. Weit und breit kein Mensch mehr (außer tote natürlich)…mein innerer Sozialphobiker atmete immer wieder tief auf…wie schöööön 😉
Das ganze in einem sehr flüßigen Schreibstil und in der Ich-form erzählt! 5 von 5 Sternen!

– immer wieder hört man, es sei ja nichts schlimmes dran, psychisch erkrankt zu sein. Dass das immer noch auf der Arbeitsstelle verschwiegen wird und im Leistungssport erst recht. Da muss sich doch keiner für schämen. Mehr Offenheit, mehr Toleranz usw….
Das sind natürlisch schöne Sprüche. Die Realität sieht anders aus.
Seit jeher gilt in der Natur: The fittest survival. In den seltensten Fällen werden im Tierreich schwerkranke mitgetragen. Entweder werden sie sich selbst überlassen oder es herrscht gleich schnöder Kannibalismus. Aber, aber, wir sind doch keine Tiere, sondern Menschen!! Ja schon…nur: wieviele Länder können sich ein so umfassendes Versorgungsnetz wie wir leisten? Und wie lange können wir uns das noch leisten?
Ich will damit nur sagen: in unserem alten Steinzeithirn sind diese Mechanismen noch eingebrannt. Das schwächste Glied in der Kette wird gemobbt, aussortiert. Ich spreche da aus Erfahrung.
Was auch noch in den Hirnen (ob bewußt oder unbewußt) steckt ist, dass bis noch vor wenigen Jahrzehnten die „Irren“ in irgendwelche Verwahr- oder Versuchsanstalten gesteckt wurden. Isoliert. Mehr oder weniger sich selbst überlassen oder später mit Medikamenten völlig stumpfsinnig gemacht. Eine Irrenastalt wollt keiner in seiner Nähe haben. Und auch heute ist es nicht förderlich, wenn bei einer Straftat mit Todesopfern gesagt wird, dass der Täter psychisch krank war/ist. Das heizt die Stimmungsmache noch an.
Aber es gibt noch einen weiteren Grund warum man lieber verschweigen möchte, dass man psychisch angeknackst ist: Zum einen die schon erwähnten „guten Ratschläge“ bzw. Kommentare wie: „ach ich bin zur Zeit auch schlecht drauf/müde“ ect…. oder aber ein tieftrauriger mitleidiger Blick: „ach duuu aaaarrrmeeee!“ oder ein „Du schaffst das schon!“ (was wenn nicht??).
Braucht auch kein Mensch.
Da dann doch lieber lächeln, Brust raus, Kopf hoch: Danke mir gehts super, und dir????

– gefreut: über viel gutes Obst von der Tafel. Somit hab ich aus den Beeren mal wieder Marmelade gemacht, ich liebe die so sehr!

Laß mich!

Alles wollen was von mir.
– Die Cousine die sich mal wieder treffen will. Ich will nicht, Familie ist eh schon immer schwierig und wenn ich grad so dünnhäutig bin wie derzeit, ist das erst recht schlecht. Außerdem nervt mich ihre „heile Welt“.

– Der Typ der ständig Kontakt will. LASS MICH!

– Die ältere Dame, das ich ihr mal wieder helfe. Man seit Jahren werd ich die nicht los, immer wieder taucht sie auf. Ich will nicht. Auch nicht nur die 1,5 Stunden um das nötigste zu machen. Sie jammert dann. Und wie die jammern kann! Heut bin ich ihr blöderweise voll in die Arme gelaufen, gestrahlt hat sie, gefreut hat sie sich: „Dich wollt ich schon anrufen, ob du mir nochmal…?!?“ Hundeblick. Ständig mich umarmt. Am Arm gestreichelt.
Kann die nicht endlich mal sterben. Was? Das hab ich grad gedacht? neinnein

-Dann kommt bald wieder der Hausmeister angeschissen, ob ich wieder 2 Wochen mich um die Blumen kümmern kann? Nein. Eigentlich nicht. Und uneigentlich erst recht nicht. Das wollte ich schon letztes Jahr eigentlich nicht. Weil es meine Ängste triggert. Auch wenn alle zufrieden waren, das will beim Hausmeister was heißen, der ist extrem penibel! Wenn ich dem nein sage, der is so furchtbar schnell gekränkt, den seh ich ja 2-3x die Woche. Eine Ausrede erfinden? Ich bin selbst nicht da? Schwierig, weil mich ja andere Leute auch sehen.
Im Grunde kann es mir soooooooo schnurz sein, was der denkt. Aber haha Sozialphobie streckt den Mittelfinger aus

Ich hasse Sozialkram. Ich will auf eine einsame Insel. SOFORT!
Ich erinnere mich an einen Sommer, ich glaub es war 2010. Ich war in so einem desaströsen Zustand, dass ich in eine Klinik fuhr. Die war aber so schrecklich, dass ich abends schon wieder zuhause war. Und ich sagte niemanden bescheid. Außer der Freundin die sich um meine Wohnung kümmern sollte und einer anderen engen Freundin. Alle ließen mich in Ruhe weil sie dachten, ich sei weg.

Himmlisch war das, himmlisch!

Alte Muster, neue Männer


Mit A. aus dem Chat nun das zweite Mal getroffen. Es ist interessant, denn ich möchte alte bekannte Muster durchbrechen. Eines ist: flirten! Mir wurde klar, dass ich früher sehr oft flirtete (und mehr) weil ich dachte, dass es erwartet wurde und es dem anderen gefällt. Was ich wollte stand ja eh nie zur Debatte… Und man kann damit gut die eigenen wirklichen Gefühle wie z.B. Unsicherheit überspielen. Und es hat auch was mit „den anderen besänftigen“ zu tun. Flirten aus Angst.
Ich habe bei Männerbegegnungen selten wirklich nachgedacht: Will ich mit dem Kontakt haben? Wenn ja, welche Art von Kontakt? Was will ich ihm wann erzählen? Wie nah will ich ihn an mich ranlassen? ect. Ich habe nie/selten agiert, sondern immer re-agiert.

Das ist dieses Mal anders: Ich weiß, dass ich nicht verliebt bin. Aber ich finde ihn irgendwie gut (allein zu sehen, wie sehr er strahlt und winkt und sich freut, wenn wir uns sehen ist zu goldig, aber hat auch was sehr kindliches!), wenn auch ein wenig langweilig. Klassische Beziehung ist eh nichts für mich, auch da darauf achten ihm keine Hoffnungen zu machen.
Sätze bei denen allerdings meine innere Alarmglocke losging: „bei mir läuft die Geschirrspülmaschine meistens nur 1x die Woche, dann wenn die Biergläser leer sind.“
Und: „Jetzt hab ich dir geschrieben und war 2 Stunden sauer, weil du nicht geantwortet hast, bis ich feststellte, dass ich nicht abgeschickt habe!“ Da bekam ich große Augen. Dass ist auch das auffälligste an ihm: als wir nur im Chat schrieben, bekam ich zu 95% innerhalb von 5 Minuten eine Antwort, wenn ich mich einloggte. Angeblich hat er einen doch recht anspruchsvollen Job, wie kann man da stundenlang nebenher chatten?

Jetzt hat er meine Nummer und es ging nun einige Tage so, dass wir fast den ganzen Tag schrieben. Ich weiß, dass mir das auf Dauer zuviel ist, egal bei welchem Menschen. Da kommt wieder das Muster „Erwartungen erfüllen“. Gestern wollte ich mal alleine sein. Auch virtuell. Ich wollte in meinen Gedanken versinken und nach innen schauen und nicht nach außen. Also: ihm NICHT antworten. Da kam wieder mit aller Macht das „Erwartungen erfüllen“ zurück. Es zuppelte und ziepte in mir: „ach nur schnell zurück schreiben.“ In der früh wünschte ich ihm einen schönen Montag und dann kam von mir nix mehr. Von ihm kam am Nachmittag dann eine kurze Meldung und auch da schwieg ich. Weil ich nicht wollte.
Das hat was sehr süchtiges bei ihm, auch seine Putzaktionen kommen mir leicht übertrieben vor.
Vielleicht hat er doch mehr mit alten bekannten Täterstrukturen gemeinsam als mir lieb ist. Weil erst dachte ich noch: oh mal ein anständiger und lieber Kerl, der sein Leben im Griff hat usw.  Aber dieses ständige in Kontakt-sein-wollen, nicht allein sein können (?) ist mir nicht geheuer. Ich glaube, dass er jemanden sucht, der ihn rettet, ihm ist oft langweilig, aber er macht trotzdem nichts, er arbeitet, schaut TV und hängt chattend am Handy. Fertig. Kontakte zu anderen hat er anscheinend auch nicht soviele. Ich bin nicht seine Therapeutin, nicht seine Prinzessin, nicht sein Mutterersatz. Ich muss ihn nicht retten!
Ich muss schauen, dass ich nicht coabhängig reagiere!

Dass ich auch immer so verlorene Typen anziehe…

Meine Nerven!

Ich bin im roten Bereich. Ich brauche dringend eine Pause. Kein verhandeln/schreiben/treffen bei Kleinanzeigen. Nix neues recherchieren im Netz. Keine Termine (der nächste ist tatsächlich erst in einer Woche! JUHU). Erholen, schlafen, dösen, keine Türklingel, nicht raus „müssen“, nach Gusto was tun oder eben nicht. Für morgen krank gemeldet. Vor dem heutigen Arbeitstag fast die halbe Nacht höchste Anspannung, kaum Schlaf, und wenn ich mal weggedöst bin, dann kurz drauf schweißgebadet wieder aufgewacht. Keinen Hunger, keinen Appetit. Dafür Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Viel ruhige Musik, vor mich hinmalen, lesen, kein Chat, mich vergraben, alleine sein, erholen.
Hochsensibel, introvertiert und traumatisiert zu sein ist sehr oft sehr herausfordernd…

DoppelHuch

Da war ich gestern schon erstaunt, als mir der erste Kunde mitteilte, dass ich die nächsten 3 Wochen nicht kommen brauche, da sie nicht da sind. Aha. Warum muss man das immer am letzten Tag erst sagen? Nunja.
Ich brauchte ne ganze Weile um diese Info zu verdauen. Die nächsten 3 Wochen also nur sehr wenig arbeiten.  Gefiel mir einerseits, wegen spürbarer Überlastung. Andererseits klar finanzielle Sache.

Heute kam die Kündigung vom zweiten Kunden, der kann sich das nicht mehr leisten, würde sich evtl. im neuen Jahr wieder melden. Um diese Info zu verarbeiten brauchte ich noch länger. Diesen Monat also keine Arbeit, außer ich finde Einmalaufträge. Viel frei, wenig Geld. Das ist jetzt nicht so neu für mich. Eher die Tatsache, dass der Grund von außen kam und nicht von mir. Heißt: früher ging/kündigte ich, weil ich nicht mehr konnte/wollte.

Mir scheint das Universum hat da seine Hände im Spiel: „Die macht ja doch keine Pause, helfen wir mal nach.“
Also ohne schlechtes Gewissen: langsamer machen, weniger machen, viel lesen, wieder mehr zentrieren statt zerstreuen, mehr zuhause sein, Schlaf nachholen.
5 Jahre am Stück habe ich mit extem wenig Geld und genauso wenigen Terminen gelebt. Es geht ich kann das, kein Grund zur Panik. Teilweise ging ich 2x im Monat arbeiten. Nicht mehr. Sammelte mich, aß weniger (weil das emotionale essen wegfiel)  ließ mir viel Zeit, sah 1x am Tag Mails ect. Sachen am Computer (und nicht dauernd am Smartphone), lebte sehr minimalistisch und es tat mir gut. Ich bin ja einfallsreich, gern improvisierend und bescheiden.

Die hektische Zeit genieße ich schon auchmal, aber es verbraucht auch viel an Energie, an Dingen, an unnützem. Es ist mehr Schein, als Sein.
Also: November, Zeit der Muse

Mal weich, mal hart

Ich bin gerade erstaunt, wie sehr unterschiedliche ich mich behandel (naja so neu ist diese Erkenntnis nicht).
Gerade in Bezug auf Arbeit: oft bin ich da sehr hart mit mir, prügel mich durch, mache zuviel, zu schnell, erlaube mir keinerlei Fehler, bin also sehr streng mit mir. Übergeh mich oft.
Und derzeit bin ich da sehr weich, sehr übervorsichtig, ich mag nicht wehleidig sagen, das habe ich zuoft im falschen Zusammenhang gehört und meistens wenn ich nicht verstanden wurde.
Zur Veranschaulichung: ich musste heute, Sonntag arbeiten. Für gestern abend war aber eine Veranstaltung geplant die wir gebucht hatten. Und ich hatte Bedenken: ob ich das schaffe, und das mir das eigentlich zuviel ist, weil Samstag wirds sehr spät abends, dann mit Schienenersatzverkehr ewig rumfahren, kurz schlafen, wieder Schienenersatzverkehr fahren, um dann weiter in der Areit körperlich hart arbeiten zwischen 3-5 Stunden (je nachdem wie die Ferienwohnung hinterlassen wurde). Nein, das geht nicht, ich wollte am liebsten jedem sagen: ich kann nur kurz schlafen, ich muss dann arbeiten, ich, ich ich, arme Socke, das ist ganz was außergewöhnliches, bitte bachtet mich und diese stressige Situation, fasst mich mit Samthandschuhen an usw. Also mich da irgendwie wichtig machen. (Dabei hab ich vor wenigen Tagen erst gelesen, dass die meisten Lokführer nur alle 3 Wochen, 2 Tage hintereinander frei haben! Also DIE dürften sich mokieren).
Ich konnte mich dann da selber ein wenig rausziehen, dass ich ja die Tage davor und danach ruhiger verbringen werde und eine Nacht mit wenig Schlaf ist jetzt kein Drama usw. Irgendwie einen kindlichen Anteil beruhigen.

Es ging dann auch alles gut. Die Fackelwanderung mit einem Nachtwächter durch München war lustig und unterhaltsam, dazu die warme Nacht und Vollmond (!) am wolkenlosen Himmel, die vielen Menschen die noch durch die Stadt streiften und einfach, dass man mal wieder was anderes macht. Die Heimfahrt verlief reibungslos. Schlaf war wie zu erwarten kurz und schlecht, dafür waren dann brave Gäste da, die keinen Saustall hinterließen und ich nach 3,5 Stunden wieder heim fuhr.
Das Wochenende tat gut. Mal wieder ein wenig gefordert werden, raus kommen, was erleben, was neues sehen, lachen, viele Menschen sehen, davon einige schräge, komische, seltsame, nette…Nachtleben halt. Ich schmore ja derzeit sehr im eigenen Saft und da kommt man schonmal auf schräge Gedanken undso. Ich fühle mich jetzt wohl. Wieder normaler. Irgendwie zurecht geruckelt und gut geerdet. Weniger im Kopf

Innere Emigration

Wie gesagt, genieße ich die derzeitige Phase der 95% Selbstbestimmung sehr. Ich brauch im Außen sehr wenig, kaufe nur das nötigste (was meinen strapazierten Finanzen auch mal gut tut), habe mich total in mein Innerstes zurückgezogen und bin nur mit meinen Gedanken völlig zufrieden. Ich könnte es auch leicht autistische Phase nennen…


Kleinigkeiten lassen mich extrem glücklich sein z.B. vormittags mich einfach auf den Balkon setzen und einen Kaffe samt Schokokeks genießen. Und nichts tun MÜSSEN. Was nicht heißt, dass ich nur faul rumliege. Nein Dienstag früh bin ich um 6.30h aufs Radl gestiegen und 30 km geradelt, mit kurzer Pause am See.
In solchen Phasen bin ich als totale Eigenbrötlerin höchst zufrieden (was erklärt warum ich da besonders gern ganz früh unterwegs bin), ich finde mich so wie ich bin völlig in Ordnung, ich stehe ZU MIR, bin absolut BEI MIR. Ein viel zu selten(es) erlebtes Gefühl! Wie würde ich leben, wenn ich das schon viel früher gehabt hätte? Es ist als ob mein Gehirn neu verschaltet worden wäre oder nun ein anderer Teil aktiv ist. Jedenfalls sind die ganzen Antreiber-und Täterstimmen im Urlaub und halten auf gut deutsch einfach mal die Fresse.
Das in den Tag hinein leben ist meine größte Energietankstelle! Und das völlig gratis, ohne teuren Urlaub, ohne irgendwelche sündhaft teuren Seminare/Therapien oder esoterischen Klimbim.

In solchen Phasen wär ich in einem Häuschen in der schwedischen Pampa höchst glücklich. Aber es reicht auch nur darüber zu lesen. Zum Beispiel das Buch: Ein Jahr am Meer oder mein früheres absolutes Lieblingsbuch: Unter dem Tagmond. In dem eine kautzige Eigenbrötlerin sich in einen leerstehenden Wasserturm auf Neuseeland zurückzieht, dem Whisky frönt und ihre Gitarre jedem Menschenkontakt vorzieht. Herrlich! Naja leider bleibt es nicht dabei, da ein stummer Junge und dessen Vater in ihr Leben treten (nein es wird nicht kitschig-romantisch eher ziemlich grausam und gewalttätig.

Ich hatte auch schon überlegt, ob da nun meine innere Jugendliche am Steuer hockt, weil es so eine Ähnlichkeit von pubertärer Verweigerungshaltung und teilweise Rebellion ist (wie gesagt früher mehr und heftiger!). Aber was juckts mich. Solange ich einigermaßen auf Spur bleibe, ist alles gut.
In solchen Phasen bin ich heilfroh, keine Kinder zu haben oder irgendwen pflegen zu müssen oder sonstige Verpflichtungen zu haben. Ich will einfach nicht und ich will auch nicht mehr wollen! Ich will dem Hedonismus frönen, mir die Sonne aus, wahlweise in, den Arsch scheinen lassen  und endlich mal richtig entspannen (die Ängste sind so gut wie weg oder nur untergetaucht, egal), genießen und es mir einfach gut gehen lassen.
Inzwischen weiß ich auch, dass diese Phase nur der Ausgleich von einer vorherigen Phase ist. In einer extremen, voller Druck und müssen, voller Verantwortung und kaum Selbstbestimmung, mit viel Ohnmacht und Wut und Ärger. Von daher ist das eine sehr gesunde Reaktion und es wäre jammerschade, da mit Psychopharmaka gegenzusteuern (was ich auch gar nicht im Sinne habe, ich denke nur an andere Menschen, die das vielleicht so ähnlich erleben und dann noch mehr Druck von ihrer Umwelt erleben: „Das geht doch nicht! Du kannst doch nicht, du musst doch, wenn das JEDER täte.. usw…!“
Tun was man will, sofortige Bedürfnisbefriediung, sich seinen Launen hingeben…ist das wirklich frei?
Es ist mir egal. JETZT tut es mir gut und wie gesagt: ich habe mich im Blick.

Und jetzt erstmal: Lieblingsmusik auflegen, Milchkaffe machen…und irgendwo war da noch ein Schokokeks 😉

Meine RUHE

Ich habe gestern eine kurze Doku über „rechtliche Betreuer“ gesehen. Also Menschen die anderen Menschen helfen, die sich nicht mehr selber helfen können. Meist geht es um Behördenkram und Finanzen, aber auch Haushalt und Gesundheit. Und irgendwie ging es da auch um Isolation und Einsamkeit. Mir fiel dann ein, dass das sehr oft PER SE als negativ angesehen wird, wenn jemand kaum mehr das Haus verlässt.

Ich meine nicht Extremfälle, die dann total verwahrlosen, keinen Müll mehr wegbringen, sich alles liefern lassen, nicht mehr putzen undsoweiter. Und ich meine auch nicht Menschen, die hinaus wollen, aber nicht mehr können und unter diesem Zustand leiden

Ich meine Menschen (wie mich *hust) die halt am liebsten in ihrer sicheren Wohnung bleiben. Schon auch rausgehen zum einkaufen, zu Ärzten, spazieren, radeln, aber kaum zu gesellschaftlichen Veranstaltungen.

Als ob grundsätzlich jeglicher Aktivismus am besten in lauter Gesellschaft GUT sei. Irgend ein schlauer Mensch sagte mal: wenn mehr Leute ihren Arsch auf dem Stuhl lassen würden, wäre die Welt ein besserer Ort…oder so ähnlich.

Es gibt da „nette“ Filme dazu: Graue schüchterne Maus macht irgend einen einfachen Job und hat sonst kaum soziale Kontakte. Redet mit ihren Blumen/Katzen, strickt/häkelt/liest und lebt friedlich vor sich hin. Bis, ja bis ein Kind/Tier/Mann in ihr Leben stolpert und sie endlich ins Leben findet und glücklich bis zu ihrem Tod Kind hütet/Tier verorgt/Mann anhimmelt. Man lernt also: Eine gemütliche, ereignislose Existenz ist unnormal nicht erwünscht!

Meine Umgebung lässt mich inzwischen mit so sinnlosen Sprüchen wie Aber du musst doch mal raus/unter Leute! In Ruhe. Ein recht netter Typ ausm Chat fragt mich so 3-5x die Woche wie mein Tag war und was ich so gemacht habe. Wir schreiben uns schon seit einigen Monaten und seit Monaten schreib ich ihm: Ich stricke, lese und schaue Katzenvideso (habe ja keine eigene Katze). Hin und wieder gehe ich einkaufen, spazieren oder zum Arzt. Und es kommt von ihm kein blöder Spruch. Schau an, schau an.

Kennt ihr das Lied: ich will kene Schokolade, ich will einen Mann! ? Am Arsch! Ich will Schokolade und weiter meine Ruhe 🙂 Muss nur noch die passende Melodie dazu finden. Vielleicht sowas in der Richtung: https://www.youtube.com/watch?v=A6cmhaSkXio

Ich lasse derzeit nur eine handvoll Menschen näher an mich heran.

Ich vergrabe mich daheim.

Das hat seine Gründe. Die einen mögen es Depression nennen (seh ich anders weil ich mich ja durchaus wohl fühle und an den Dingen die ich zuhause mache auch Freude habe). Ich nenne es Schutz.

Viel zu lange habe ich gegen mich gelebt. Und viel zulange habe ich Dinge getan, die ich nicht tun wollte. Und viel zuoft haben mir Menschen sehr geschadet. Davon habe ich sowas von die Schnauze voll.

Und wenn wieder einer meint, dass das nicht normal ist. Setze ich mich ganz gelassen vorn PC und suche neue Katzenvideos 🙂

 

Bissl zuviel

Letzte Woche soviele neue Eindrücke, soviel unterwegs sein, Sonntag ein treffen mit einem unbekannten Mann, hochtourig durch die neue Woche, weiter viel gewerkelt…und heut war Schluß. Zum Glück konnte der Mann vom See (T.) heute doch nicht. Ich wollte nicht schon wieder absagen. Und der freie Nachmittag tat mir jetzt echt gut. Noch 2x ins Bett legen, mir Blumen kaufen, überhaupt wieder ein wenig kreatives Sein leben: Neue Klamottenkonstellation, mal wieder Lippenstift tragen, neue Nachspeise ausprobiert und gelungen, vor mich hinmalen….Flow. So nahrhaft für mich!

Warum ich in keiner Partnerschaft lebe

Männer fragen mich ja gern mal, waum ich keinen Mann habe. Ich sei doch sexy und klug. (Frauen fragen mich das nie, die denken wahrscheinlich das ich keinen „abbekomme“, müssen ja nicht von sich auf mich schließen, wenn ich wollte, könnte ich an jedem Finger 10 Kerle haben, aber die meisten sind mir halt zu doof. Und da bin ich lieber allein, als nen Luschen an der Backe zu haben. Ahh das musste jetzt raus auch wenn es nur so vor Arroganz trieft, ich konnte nicht anders 🙂

Mit ein Hauptgrund warum man eine Partnerschaft eingeht ist möglichst oft und unkompliziert Sex haben zu können. Machen wir uns nichts vor. 90% der Männer (egal ob hetero oder homo) gehen fremd. Warum sollte ich mir den Streß antun?

Ich mochte Sex noch nie sonderlich. Was zum einen daran liegt, das die meisten Männer halt nur ihre Befrieidung im Kopf haben. Ich habe mich äußerst selten wirklich wahrgenommen, gesehen und begehrt gefühlt. Zum anderen liegt es generell an Körpernähe, die mich streßt. Egal ob fremde oder bekannte Menschen. Ich habe einfach gern eine Armlänge Freiraum um mich herum. Händchen halten und viel knutschen ist da nicht. Und wenn dann nur kurz. Zusammengekuschelt einschlafen ist für mich der wache Alptraum. Ich schlafe nicht ein.

Aber nicht nur Körpernähe stresst mich, generell Nähe. Ich will nicht alles von einem Menschen mitbekommen. Und ich will auch mal 2 tage nicht auf eine Whatsapp-nachricht antworten. Das macht kein Mann mit. Begonnene Beziehungen waren da schon ganz oft, ganz schnell, wieder auseinander gegangen.

Zum einen bin ich durch jahrelange Traumatisierungen durch die eigenen Familie schon total beziehungsgestört, aber auch mein introvertierter Charakter trägt dazu bei, das ich eher Einzelgänger bin. Ich kann (inzwischen) sehr schwer Kompromisse eingehen, einfach deshalb weil ich die früher viel zu oft gemacht habe. Auf meine Kosten. Immer.

Ich muss viel alleine sein, sowie ich weiß es ist noch jemand in der Wohnung, selbst wenn er im anderen Zimmer ist und die Türe zu. Der Streßpegel bleibt höher, als wenn ich komplett alleine bin.

Dann wäre da die gesunde Fürsorge. Für sich selbst und für den anderen. Das spielt ja mit rein bei einer ernsthaften Beziehung. Das man sich auch um den anderen sorgt und ein Stück Verantwortung übernimmt. Ich kann das nicht. Ich fühle mich zu 100% für den anderen verantwortlich. Die Fürsorge die ich mir auch zugedeihen lassen sollte, schwappt weg. Komplett. Ich habe nur und einzig den anderen im Blick. Das gesunde Pendeln zwischen meinen Bedürfnissen und die des anderen, gibt es nicht. Coabhängigkeit deluxe hallo.

Ich habe ja schon generell große Probleme gut für mich zu sorgen. Rudimentäres wie für Wärme, Essen, genug Geld usw. sorgen klappt schon , ja ich würde sagen: Sehr gut. Aber ich habe entdeckt das ich eine versteckte Selbstschädigung an den Tag lege: Mich zu prostituieren, mich schäbig behandeln lasse, zuviel Geld ausgehen, unverträgliche Lebensmittel essen, Täterkontakt suchen (ob real oder Menschen die genauso handeln wie die damligen ist fast unerheblich).

Ja und dann gibt es da noch die Auswahl an Männern. Ich suche mir weiterhin zwei verschiedene Typen aus, die für mich sehr schädlich sind: Einmal der klassische narzisstische Arsch: frauenfeindlich, Macho, selbstverliebt, benutzt Menschen wie er es gerade braucht. Hat aber blöderweise einen „umwerfenden“ Charme und tut am Anfang alles um Dich rumzukriegen. Du meinst Du hast endlich den richtigen Prinz gefunden, er versteht Dich immer, er ist Dein Seelenverwandter….dahinter zu kommen, dasss er psychische Gewalt betreibt, kann dauern. Bis dahin hast Du alles verloren: Deinen Selbstwert, Deine Selbstachtung, Dein Gespür für Dich und Deine Bedürfnisse. Du lässt Dich demütigen und klein machen und lächelst dabei ganz lieb. Anfangs war er doch so ganz anders, ich muss nur braver, lieber, sexyer sein, dann ist er wieder lieb zu mir. Es liegt nur an mir, er hat ja Recht.

Auf diese Typen falle ich inziwschen nicht mehr rein oder wenn, dann nur ganz kurz, um so gleich die Flucht zu ergreifen. Nichts anderes hilft!

Dann wäre da noch das verlorene Schaf/einsamer Wolf. Er hat ein geringes Selbstwertgefühl, hat ein Alkoholproblem/nimmt Drogen/ist depressiv/arbeitslos/krank oder alles zusammen. Vielleicht nicht offensichtlich, aber Du spürst seine schwache Seite. Du musst ihn retten! Das und nur das ist deine Lebensaufgabe! Schmeiß dich ins Zeug, kümmer dich um ihn ! Er wird deine Zuneigung lieben und hat deswegen ja gar keinen Grund sich zu verändern. Dann wäre ja vielleicht bald deine Liebe weg. Und so leidet er vor sich hin, genießt aber im stillen dass Du dich für ihn abrackerst und er muss noch nicht mal einen Finger krumm machen. Dein Leben geht flöten, denn alles was du machst, machst du für ihn und nicht mehr für dich.

Andere Männer habe ich noch nicht kennengelernt, ok außer die die vielleicht wirklich nett sind aber zu häßlich (ja mein Gott natürlich spielt das eine Rolle!), zu alt, zu langweilig, oder deren Schaden nicht gleich offensichtlich ist. Oder aber sie waren wirklich nett, höflich, sahen einigermaßen nach was aus. Dann konnte ICH das nicht annehmen, nicht aushalten. So ordentlich gingen die wenigsten Menschen mit mir um. Deswegen kann ich das schwer aushalten, das hab ich doch nicht verdient….

Nicht zu vergessen auch, die Paradiensvorstellung: Wenn ich nur den richtigen Mann finde, wird alles gut! Dazu las ich letztens in einer Zeitschrift: Es gibt soviel Sehnsucht in uns Menschen. Auch danach jemand zu finden, der uns vollendet. Der uns heil macht und ganz. Wie stabil wir sind und was wir aushalten? Vielleicht kommts darauf gar nicht an. Am Ende genügt ein einziger Blick, der sagt: Sei einfach, wer du bist. Denn was ich sehe, ist wundervoll.

Ich glaube ich habe für diese ganzen Spielereien und das ganze Thema keine Kraft. Und auch keine Lust mehr. Ich bewundere starke Frauen, die selbstständig ihr Leben leben. Ja es mag vereinzelte Exemplare geben, die das in einer Partnerschaft mit einem Mann können. Aber auch nur zum Teil. Entweder es ist eine pro-forma-Partnerschaft, also eher WG-ähnlich, oder die Frau ist nach außen scheinbar taff, tut aber dann doch meistens was der Mann will oder der Mann ist so devot, das er drauf steht wenn die Frau das sagen hat. Gibts ja auch zur Genüge. Aber immer auf Augehöhe?

Zu gestern noch: Ich kam dahinter, dass ich so heftig weinen musste vor lauter Schuldgefühle. Das ich ihn enttäuscht habe und er jetzt traurig ist. Ich spürte ja seine Einsamkeit und seine Hoffnung. Er reagierte sehr kühl mit: hm okay und ob er fragen dürfe warum ich nicht kann. Seitdem Stille.

Ich glaube die Panik die ich hatte, kam daher: dass ich schon zu sehr verstrickt war und mich wieder sehr für einen Mann verantwortlich fühlte. Er ließ mich ja an seinem Alltag schon sehr nah teilnehmen, schickte Bilder usw.

Der zweite Grund für die Panik: Angst wieder einen Menschen zu verlieren den ich sehr mag. Nochmal überleb ich das nicht.

Jetzt muss ich nur aufpassen, dass innere Täter nicht die Oberhand gewinnen: Das wäre doch so toll geworden! Was hast du denn wieder! Bist zu blöd, musst alles kaputt machen. Da ist doch nichts dabei! Mensch echt du wieder, stellst dich aber auch an.

Als Gegengewicht hab ich mir was zum Stärken gekauft: Das neue Buch meiner Lieblingsautorin Luisa Francia : Der weibliche Weg zur wilden Kraft.

Ich hoffe es ist Montag oder Dienstag da.

Bis dahin: Gut auf mich aufpassen.

Kirsten Armbruster

Naturwissenschaftlerin - Patriarchatskritikerin - Denkerin - Publizistin - Mutter

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