geschmacklos: ein Bekannter postet Bilder von seinen neu zusammengebauten Panzer im Schnee. Ich meinte nur, dass er ja in die Ukraine gehen könne, wenn er Krieg spielen will. Verstand er nicht was ich meinte. Daraufhin schrieb ich ihm, dass ich es in diesen Zeiten nicht angebracht finde, solche Bilder zu machen. Er verteidigte sich, dass ja das eine nichts mit dem anderen zu tun hätte. Das ist ja Spielzeug, Klemmbausteine und er verurteile dass was da Russland veranstaltet auch aufs schärfste. Aber er spielt weiter Strategie- Action- und Kampfspiele auch am PC. Ob er dann im Ramadan auch keine Grillfotos posten dürfe?
Sprachlos…
– kreativ: Mittwochmorgen, ich wache auf, nervös, konfus, ich frühstücke und weiß dann nichts mit mir anzufangen. Dann kommt mir der Gedanke: Malend aus der Depression. Aber bevor ich die Malutensilien raushole kommt wieder die Blockade: das jetzt rausholen lohnt sich nicht, du musst in 1,5 Stunden (!) los und überhaupt WAS will ich denn malen und nönönö. Ich übergehe das, hole Unterlage, Papier und Aquarell-wachsmalkreiden und lege einfach los, was ich malen WILL. Nicht ob es schön ist. Ich gebe mich diesem Prozess fast eine Stunde lang hin, es sind schwarze Linien und die freien Flächen werden ausgemalt. Der Fokus, die Konzentration, das Tun, das sichtbare Ergebnis, die Farben auf die ich gerade Lust habe (und somit gut in Kontakt mit mir bin, weil ich ja fühlen muss nach welcher Frbe und Form mir ist) heben meine Stimmung, meine Nerven beruhigen sich und ich fühle mich wohler.
Kreativität und Spiritualität sind für mein Leben so wichtig, vor allem wenn es mir nicht gut geht!
– Piiiieks: So, die 2.Impfung hab ich nun auch hinter mir. Zum Glück im anderen Impfzentrum. Auch da war nix mehr los, so dass das Personal ziemlich gelangweilt warrrund als sie mich sahen übereifrig wurde. Jeder wollt plaudern, alle total freundlich, hätte nur noch gefehlt, dass sie mir eine Sänfte bringen…da schreitest durch das Impfzentrum wie die Queen persönlich 🙂 Auch Arzt und Assistent sehr freundlich und am plaudern. Nur: „und nun entspannen“ funktioniert bei mir einfach nicht, wenn ich in so einer Minikabine mit 2 fremden Menschen bin, wovon mich einer gleich anfässt. Immer wieder Streß. Aber gut, ich habs hinter mir.
Die Nacht war dann sehr bescheiden, erst gefroren wie Hulle, dann geschwitzt, alle 2 Std. wach und Kopfweh. Aber ich merk auch eine Erleichterung, dass ich es hinter mir hab.
– angeschlagen: wieder mal nach kurzen kalten Füßen oder kaltem Wind am Kopf und am nächsten Tag körperlicher Anstrengung: angeschlagen rumgehangen: Krankheitsgefühl, leichter Druck auf Neben-und Stirnhöhlen, Bronchien leicht brennend und total schlapp/schläfrig und erst frierend und später dann leicht erhöhte Temperatur. Der Körper arbeitet also ordentlich. Und ich kann das wieder mal nicht akzeptieren, bin genervt weil ich schwimmen gehen wollte. Stattdessen kann ich kaum 2 Std wach bleiben und bleibe somit gleich im Schlafanzug, was mich auch gleich stresst weil übertrieben denke dass ich nun wohl verlottere oder „was die Leute wohl denken“. MAN! Statt meinen Körper zu unterstützen, wird er mein Feind, weil er nicht funktioniert. Wie traurig und schade, ich lobe Besserung! Dazu esse ich quasi derzeit immer, der Körper schreit nach Energie, erst Torte, dann Breze, dann Bratkartoffel, dazwischen Obst und Salat. Bis ich gemerkt habe, dass ich in letzter Zeit zuwenig Fett aß und das merke ich schnell an meinem körperlichen/psychischen Befinden, ich brauche Fett und vertrage Kohlehydrate weniger. Also gleich ein Brathendl samt Pommes geholt. Das tat gut!
Freitag konnte ich gleich wieder üben: eigentlich wollte ich wieder einen langen Spaziergang machen oder schwimmen, nach dem Früstück war abe klar: nö, is nich. Wieder Krankheitsgefühl, eiskalte Füße, Kopfdruck, manchmal leicht Schnupfen, Augen tun weh, kaum Konzentration, keine Lust was zu machen, aber nur rumliegen ist auch doof. Das ist seit der 1.Impfung so, dazwischen gibt es mal einen guten Tag und dann wieder bäääh. Es nervt. Aber hilft nix, ich muss es annehmen und mich liebevoll umsorgen: wie heißt es bei Dami Charf: hör auf dich selbst zu bekämpfen. oookkkk….*Lindentee schlürf, draußen is es Dauerregen und der nächste Sturm ist auch im Anmarsch.
– bei mir zu bleiben: immer mal wieder kurz nach innen zu „funken“: was fühle ich grad, was brauche ich, wie gehts mir grad, ist eine ganz leichte unkomplizierte MÖglichkeit um mein Wohlergehen drastisch zu erhöhen. Simply is the best. Es geht gar nicht darum die Bedürfnisse sofort zu erfüllen, sonderr“nur“ um das wahrnehmen, dalassen, erst nehmen, sehen!
– nackt: mich emotional zeitweise von einer Person zu distanzieren fühlt sich immer noch schlimm, verboten und nackt an. Als ob ich den anderen wegstoßen würde. Es sind Kleinigkeiten, zum Beispiel bei einem Treffen, dass ich mir öfters erlaube/einüben möchte mal nach mir zu schauen, nach innen, mich quasi mal aus dem Gespräch ausklinke, schon das ist schwierig.
Die Serie: Praxis mit Meerblick zeigt genau auf „unterhaltsame“ Eise, wie Coabhängigkeit aussieht: Die Ärztin kümmert sich weit über ihren Kompetenzbereich um ihre Patienten. In der vorletzten Folge hatte sie nun einen Unfall und was ist: Kaum wacht sie im Krankenhaus auf, natürlich mit Gehirnerschütterung und einigen Blessuren, fragt sie ls erstes wie das Blutbild des einen Herrn aussieht. Ich musste echt lachen obwohl es todtraurig ist, weil GENAU so agieren Coabhängige. Und so geht das die ganze Folge weiter, sie fährt kreuz und quer über die Insel, macht und tut und bricht sogar 2x zusammen und alle reden auf sie ein, sie solle sich endlich ins Bett legen und was sagt sie: nur noch das. Als das erledigt ist: nur noch das. Süchtig halt. Und das finde ich so schlimm, die Suchtmittel Alk, Tabletten, Kokain, all das stoffliche Zeug, kann man weglassen, das ist nicht überlebenswichtig und ein konkretes Ding. Sich nicht zusehr verschmelzende mit anderen und ihren Sorgen, Gefühlen, Situationen ist weitaus schwieriger. Weil diffus und natürlich hilft man sich ja auch!