Kontemplativ

Eigentlich gehört schon seit langem das Wochenende nur mir. Kein Termin, wenig online, möglichst keine Telefonate. Ich brauche diese komplette Auszeit, das ganz tief in mein Innerstes sinken. Um aufzuladen. Kraft tanken.

Wegen gewisser Umstände war ich gestern eingespannt. Da noch was wegen Arbeit klären, da bat mich eine Bekannte um Hilfe und abends mit meinem ältesten Freund essen gehen. Letzteres war zwar sehr schön (und lecker!) aber ich merkte davor schon, dass ich aggressiv war. Too much. Zuviel im Außen, keine Kraft mehr. Nunja dieses Wochenende war eine Ausnahme, in Zukunft schaue ich wieder genau hin.

„Die Seele braucht ihre eigene Zeit und hält sich nicht an Stundenpläne“ las ich in dem ganz zauberhafte Buch Die Entdeckung des Schweigens. In dem es nicht nur um schweigen geht, sondern generell um Stille, um Alleinsein, um Achtsamkeit.

Die Tage davor sortierte ich Bücher aus. Und zwar die Art Selbsthilfebücher die einen unterschwellig in Selbsthaß halten: Das musst du so machen, dies so. Oder die Art Bücher die so Allgemeinwissen über Psychologie beschreiben, was ich nun echt nicht mehr hören kann.

Ich hab nicht nur mit meiner Mutter mehr Frieden geschlossen, sondern auch mit mir selbst: Ja auch wenn ich zuviel unter der Woche mache und am Wochenende fast nur schlafe, DANN IST DAS HALT SO, aber im Moment macht mir das, so wie es ist, Spaß. Und wenn ich Sport anfange und nach 10 Minuten weider aufhöre, weil ich zu ko bin, DANN IST DAS EBEN SO und ich verurteile mich dafür nicht mehr. Warum meine ich ständig ein anderes Arbeitsmodell leben zu müssen, als ich es jetzt tue? Jetzt habe ich die absolute Selbstbestimmung, die ich auch brauche. Die mir gut tut. Das gibt mir Kraft, so dass ich auch gut arbeite und mir alle Termine gut organisiere. Hej es ist viel was ich mache und ich mach es gut! Es ist halt so wie es ist. Warum meine ich ständig anders sein zu müssen als ich bin? Weil man mir das jahrelang eingetrichtert hat: So wie du bist, bist du nicht gut genug, nicht richtig, nicht wasweißich!

Ich schmeiße diesen Glaubenssatz endgültig aus meinem Leben!

 

 

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